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Keine Podologen mehr - was tun?

Eine Frau sitzt und pflegt die Füße von jemanden.
"Ich bin froh, dass ich meine neue Ausbildung durch die Förderung WEITERBILDUNG BETRIEB und somit auch die Unterstützung durch Herrn Dassler berufsbegleitend machen kann", blickt Constanze Graupner optimistisch in die Zukunft.

In der Podologie fehlt der Nachwuchs. Rolf Dassler steht täglich vor der Herausforderung, den Praxisbetrieb in seinen drei Praxen in Magdeburg, Schönebeck und Calbe zu organisieren. In der Praxis in Calbe arbeitet nur noch eine Mitarbeiterin. „Hausbesuche kann ich meinen Patient*innen in Calbe nicht mehr anbieten. Für viele von ihnen komme ich daher als Podologe nicht mehr in Frage. Alternativen gibt es aber nur wenige und wenn, sind diese Praxen bereits ausgelastet. In meiner Praxis in Schönebeck stehe ich ebenfalls vor diesem Problem. Noch habe ich dort zwei Angestellte. Auch hier musste ich Hausbesuche streichen. Wenn ich meine Praxis schließen muss, weil ich keinen Nachwuchs finde, haben 400 Patient*innen keinen Podologen mehr“, blickt Rolf Dassler besorgt in die Zukunft.

Wie dem Fachkräftemangel entgegenwirken? „Die Ausbildungen im sozialen Bereich und Gesundheitssektor sind für viele unattraktiv, weil man die Ausbildung bezahlen muss und nicht wie in allen anderen Berufen eine Ausbildungsvergütung bekommt. Daher sind wir über die Zusammenarbeit mit der Fachkräfteberatung von Fachkraft im Fokus froh, um zumindest die berufsbegleitende Qualifizierung durch Fördermöglichkeiten attraktiv zu machen“, erklärt Monika Barm, Geschäftsführerin der FIT-Ausbildungs-Akademie gGmbH in Magdeburg. Seit fast 30 Jahren bildet die Bildungsakademie Pflegekräfte, Physiotherapeut*innen, Medizinisch-technische-Assistenten*innen im Labor oder Podolog*innen aus.

Im Oktober 2018 stellt Julia Schuster der Bildungsstätte das Angebot der Weiterbildungsberatung vor mit den Förderprogrammen der Investitionsbank Sachsen-Anhalt WEITERBILDUNG DIREKT und WEITERBILDUNG BETRIEB. „Wann immer jetzt jemand zu uns kommt und berufsbegleitend eine Qualifizierung plant, geben wir sofort die Kontaktdaten von Frau Schuster weiter“. Nach jedem Informationsgespräch zum Ablauf und Inhalten der Ausbildung verweist Monika Schröder an Fachkraft im Fokus. „Die kurzen Wege zwischen der FIT-Ausbildungs-Akademie gGmbH und uns sind für die Fachkräfte ein absolutes Plus. Viele haben keine Kenntnisse über Fördermöglichkeiten oder wären bei den unterschiedlichen Förderprogrammen überfordert, ob und welche zu ihnen passt. In unseren Gesprächen prüfen wir ab, ob Förderung möglich ist. Ist dies gegeben, unterstützen wir bei der Beantragung von WEITERBILDUNG DIREKT oder wenn die Qualifizierung über das Unternehmen finanziert wird bei WEITERBILDUNG BETRIEB. Gegebenenfalls verweisen wir auch an andere Förderträger weiter, wenn diese in Frage für eine Förderung kommen“, erklärt Regionalberaterin Julia Schuster.  

Im Oktober 2019 ist ein neuer Kurs mit 12 Teilnehmer*innen gestartet. Sieben von ihnen bekommen Förderung über die Förderprogramme der Investitionsbank. Constanze Graupner ist eine von ihnen. Unzufrieden mit ihrem erlernten Beruf wollte sie sich beruflich neu orientieren. Nach einem Schnuppertag in der Praxis bei Rolf Dassler entschied sie sie sich, Podologin zu werden. „Viele haben Berührungsängste mit dem Berufsfeld. Dabei ist es ein toller Beruf. Ich lerne so viele verschiedene Menschen kennen und kann ihnen helfen. Ich bin froh, dass ich meine neue Ausbildung durch die Förderung WEITERBILDUNG BETRIEB und somit auch die Unterstützung durch Herrn Dassler berufsbegleitend machen kann. Ich stehe bereits im Leben, habe eine Familie und kann so auch Geld verdienen, um mein Leben zu finanzieren“, ist sie froh über diese Chance.

Im August 2020 soll der nächste berufsbegleitende Kurs starten, um dem Fachkräftemangel in der Podologie ein Stück weit entgegen zu wirken. „Natürlich werden wir im Sinne unserer Teilnehmer*innen wieder eng mit Fachkraft im Fokus zusammenarbeiten“, unterstreicht Monika Barm.