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Gibt es die perfekte Stellenanzeige?

Die fünf W-Fragen sollte man sich für eine gute Stellenausschreibung stellen. (Foto: Fachkraft im Fokus)

Große Nachfrage nach Workshops „Stellenausschreibungen professionell umsetzen“

„Nein“ – ist das Fazit der Workshops, die am 20. September 2017 in der IHK Magdeburg und am 26. Oktober 2017 in der Handwerkskammer in Magdeburg von unseren Regionalberater*innen durchgeführt wurden. Es gibt keine perfekte Stellenanzeige, die alle ansprechen wird. Denn Stellenanzeigen werden individuell gelesen und verstanden, jeder hat dabei sein eigenes Wertesystem.

Über 40 Personaler*innen oder Geschäftsführer*innen aus mehr als 30 Unternehmen der Region Magdeburg wie FAM Magdeburger Förderanlagen und Baumaschinen GmbH oder Regiocom GmbH, aber auch aus Dessau und dem Harz hatten sich für die Workshops „Stellenausschreibungen professionell umsetzen“ angemeldet. „Es zeigt sich, dass wir mit unseren Workshops einen Nerv getroffen haben“, so Henriette Freikamp, Regionalberaterin in Magdeburg.

„Wie und wo erreiche ich potenzielle Auszubildende und Fachkräfte?“, „Wie formuliere ich Dinge, die ich den Bewerber*innen anbiete so, dass ich niemanden ausschließe und für alle gleichermaßen attraktiv bin?“ waren unter anderem Fragen, die den Teilnehmer*innen unter den Nägeln brannten. „Es wurde von Anfang an rege diskutiert und Erfahrungen ausgetauscht“, so Regionalberaterin Ulrike Gottschalk. App statt Anzeige schalten oder Student*innen, die die Ausschreibungen für Trainee- oder Praktikumsstellen schreiben, um die Zielgruppe in ihrer Sprache zu treffen, wurden als Tipps in die Runde gegeben. „Uns war es wichtig, einen Perspektivwechsel anzuregen. Die Unternehmen müssen sich heute auf Augenhöhe zu den Bewerber*innen begeben. Das bedeutet auch, dass Stellenanzeigen anders formuliert werden müssen“, erklärt Ulrike Gottschalk. Wenn aus „Wir erwarten“ zu „Wir wünschen uns“ umformuliert wird, erreicht die Anzeige mehr Empathie und geht auf die potentiellen Bewerber*innen zu. „Meine Kollegin Ulrike Gottschalk hat es auf den Kern gebracht mit dem Vergleich einer Stellenanzeige mit einer Partnersuche“, macht Regionalberater Sebastian Patze deutlich. Unternehmen müssen sich heute authentisch darstellen und ihre möglichen Bewerber*innen umgarnen und umwerben. Als hilfreicher Tipp wurde den Teilnehmer*innen das AIDA – Modell mitgegeben: Aufmerksamkeit durch einen Eyecatcher erreichen, Interesse durch ein gutes Angebot erzielen und den Wunsch wecken, sich zu bewerben und somit mit der Bewerbung in Aktion zu treten. „Dabei ist es auch wichtig, seine Zielgruppen und deren Bedürfnisse, Werte und Lebensziele zu kennen, um die Stellenanzeige darauf auszurichten“, so Julia Schuster. Dies betrifft auch die Frage des Kanals und der Sprache der Anzeige. Eine Stellenanzeige per App für Absolvent*innen muss anders gestaltet sein als eine Ausschreibung in einer großen Tageszeitung.

Was bei einigen Unternehmen unter den Tisch fällt, wurde in den Workshops noch einmal von Henriette Freikamp explizit betont: „Bewerber*innen sollte man nicht im Regen stehen lassen, wenn sie den Weg zu Ihnen gefunden haben. Jede*r verdient eine Antwort, ob Zu- oder Absage. Keine Reaktion sind Gift für Ihr Image“.