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Ein klares JA zum Pflegeberufegesetz

Eine Frau steht vor einer Gruppe und hält einen Vortrag
Christina Heinze und ihr Wissen zum Pflegeberufegesetz waren gefragt. Aus 30 Minuten Vortrag wurden aufgrund der zahlreichen Fragen schnell über eine Stunde. (Foto: Fachkraft im Fokus)

Zum 1. Januar 2020 tritt das Pflegeberufereformgesetz in Kraft. Mit diesem Gesetz wird sich das Ausbildungssystem im Pflegebereich gravierend ändern. Die Ausbildung wird generalistisch: statt Altenpfleger*in, Kinderkrankenschwester oder Krankenpfleger*in werden nun Pflegefachfrauen und -männer ausgebildet. Für die Unternehmen der Branche als auch die Ausbildungsstätten bringt dies viele Veränderungen mit sich und somit viele Fragen. Am 13. Juni fanden zahlreiche Pflegeunternehmen in unserer Veranstaltung "Pflegen Sie auch Ihr Image?!" im IGZ BIC Altmark in Stendal Antworten.

Christina Heinze vom Bildungszentrum für Gesundheitsberufe beschäftigt sich seit einigen Jahren mit dem Thema, arbeitet sie doch in den verschiedenen Gremien und Arbeitsgruppen zur Vorbereitung der Umsetzung des Pflegeberufegesetzes. Als gelernte Kinderkrankenschwester stellte sie sich zu Anfang der geplanten Änderung selbst die Frage, macht es Sinn drei Berufsfelder zusammen zu legen. Nach anfänglicher Skepsis kann sie die Frage heute mit einem klaren JA beantworten. Mit der Vereinheitlichung der Ausbildung sind verschiedene Ziele verbunden. Zum einen sollen allgemein mehr Ausbildungsplätze in der Pflege geschaffen werden. Alle Pflegeunternehmen zahlen in einen gemeinsamen Fond zur Finanzierung der Ausbildung ein.  Unternehmen, die bisher nicht ausgebildet haben, signalisierten bereits, dass dies ein klarer Anreiz ist, selbst auszubilden. Zum anderen soll durch die gewonnene Flexibilität die Altenpflege gestärkt werden. Mit der generalistischen Ausbildung und den verschiedenen Praxiserfahrungen in den unterschiedlichen Pflegebereichen können die zukünftigen Pflegefachfrauen und -männer auch in allen Bereichen arbeiten. „Der Einstieg in die Ausbildung soll erleichtert und transparenter sein. Außerdem wünschen wir uns, dass der Beruf der Altenpflege mehr Anerkennung erhält und sich dies auch im Lohngefüge widerspiegelt“, erklärt Gabriele Wittstock, Ministerium für Arbeit, Soziales und Integration.

Doch was bedeutet die Novellierung der Ausbildung für die Unternehmen der Pflegebranche als auch die Pflegeschulen? Dass hier noch viele Fragen im Raum stehen, zeigten die zahlreichen Meldungen und die intensive Diskussion. Wie können auch Kleinunternehmen partizipieren, wenn Auszubildende nicht nur den Praxisalltag eines ambulanten Pflegedienstes erlernen, sondern unter anderem auch in der Pädiatrie und Psychiatrie Praxiserfahrungen sammeln müssen? Alle Einrichtungen in der Pflege müssen hier zusammenarbeiten und Kooperationen schließen, um die Bedarfe zu planen und zu koordinieren. Die interessierten Teilnehmer*innen nutzten die Chance, Christina Heinze vom Bildungszentrum für Gesundheitsberufe zahlreichen Fragen zu stellen. In den anschließenden Thementischen konnten sich die Unternehmen weiter austauschen und sich noch über weitere Aspekte wie Digitalisierung oder Mitarbeiterzufriedenheit informieren, um ihr Unternehmen besser im Wettbewerb um Fachkräfte aufzustellen.

Die nächste Veranstaltung hierzu findet am 27. Juni 2019 in Halberstadt statt. Hier können Sie sich anmelden.