Detail

Ihr aktueller Standort

Keine Probleme Azubis zu finden

Tom Sperling ist glücklich, einen guten Ausbildungsplatz in seiner Heimat gefunden zu haben. (Foto: Fachkraft im Fokus)

Ob große Unternehmen oder KMUs – in den ländlichen Regionen in Sachsen-Anhalt ist es oft schwierig, Fachkräfte und Auszubildende zu finden. In den vergangenen Jahren ist die Zahl der ausbildenden Betriebe im Salzlandkreis gesunken. Nur noch 15 Prozent der gemeldeten Betriebe bilden aus. Eine der Ursachen hierfür ist der demografische Wandel. Immer weniger junge Menschen leben in der Region und suchen einen Ausbildungsplatz.

Bei ATA Anlagentechnik Aschersleben gibt es bisher keine Probleme, die offenen Ausbildungsplätze zu besetzen. Das Unternehmen mit über 50 Mitarbeitern fertigt Stahlbauteile und Schweißkonstruktionen in Sonderformaten und – größen für Kunden wie die Siemens AG oder SKET Verseilmaschinenbau GmbH Magdeburg an. Auch wenn ATA Anlagentechnik Aschersleben keine Werbung schaltet, hagelt es auf die offenen Ausbildungsplätze als Konstruktionsmechaniker*in jedes Jahr Bewerbungen. Was macht das Unternehmen anders? „Wir konzentrieren uns auf drei Plattformen für unsere freien Ausbildungsstellen: die Radio SAW Azubi-Attacke, die Azubi-Börse der IHK und natürlich die Berufsorientierungsmesse in Aschersleben“, erklärt Ausbilder Carsten Ladewig. Auf der Messe im September 2017 ist auch Tom Sperling, der im August seine Lehre zum Konstruktionsmechaniker bei ATA Anlagentechnik Aschersleben begonnen hat. „Es ist wichtig, dass interessierte Jugendliche mit einem Azubi sprechen und Fragen stellen können. Da sind die Hürden von Anfang an kleiner, den Kontakt zu suchen. Obwohl wir aufgrund der Ausmaße unserer Produkte kein Beispiel zum Vorzeigen mitnehmen können, sind die meisten beeindruckt“, erklärt der Ausbilder. Auf einem Laptop können die Schüler*innen Fotos der Produkte ansehen. Die Produkte füllen riesige Werkhallen aus, wiegen 180 Tonnen und die Arbeiter sehen neben ihnen wie Zwerge aus.

Tom Sperling steht jeden Tag um 4 Uhr auf, um mit dem Zug nach Aschersleben zur Ausbildung zu fahren. „Die Ausbildung macht mir viel Spaß. Nicht nur weil die Kollegen nett sind, sondern weil man hier eine gute Ausbildung bekommt. Ich kann jederzeit den Kollegen über die Schultern schauen, wie sie Dinge machen und kann Fragen stellen“, so der junge Halberstädter. Erfahren hat er von der Ausbildung von einem Bekannten, der bereits bei ATA Anlagentechnik Aschersleben eine Ausbildung absolviert. Daraufhin bewarb er sich um ein Schülerpraktikum, um festzustellen, ob die Ausbildung zum Konstruktionsmechaniker wirklich etwas für ihn ist. „Das Schülerpraktikum kann ich nur empfehlen. Hier sehen die jungen Leute, was auf sie zukommt. Wir sehen, ob die Bewerber technisches Verständnis mitbringen und somit geeignet sind. Abbrecher gibt es bei uns nicht“, unterstreicht Carsten Ladewig.

Bisher sind alle Auszubildenden von ATA Anlagentechnik Aschersleben übernommen worden. Das Unternehmen setzt sich für seine Azubis ein. „Die Jugendlichen können jederzeit auf uns zu kommen. Wir helfen ihnen, wenn es Probleme gibt und sie zum Beispiel ausbildungsbegleitende Maßnahmen nutzen möchten“, so Carsten Ladewig. Des Weiteren schaut der Ausbilder genau hin, wo die individuellen Stärken liegen: „Schweißen kann man oder kann man nicht. Wenn wir in der Ausbildung feststellen, dass jemand nicht schweißen kann, kann er sich zielgerichtet zum Schlosser ausbilden lassen“.

Mit den Halbjahreszeugnissen im Februar kam der nächste Schwung an Bewerbungen von Jugendlichen, die im kommenden August in der Region ihre Chance sehen und nutzen wollen. Tom Sperling wird dann sein erstes Lehrjahr hinter sich haben. “Ich will in meiner Heimat bleiben und freue mich auf meine Zukunft bei ATA Anlagentechnik Aschersleben“.