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Erinnern, wo die eigenen Stärken sind

Constance Heimann (Mitte) bei der Eröffnung der Vernissage des syrischen Künstlers Marco Almahasen im September diesen Jahres.

Constance Heimann ist beruflich auf dem internationalen Parkett unterwegs gewesen, bevor sie Mutter von vier Kindern wird und sich ihrer Familie widmet. Als diese selbstständig und flügge werden, nutzt Frau Heimann die freie Zeit und engagiert sich ehrenamtlich in ihrer Wahlheimatstadt Magdeburg. Sie hat in ihrem Leben schon viel erlebt, viele Dinge erreicht und Umbrüche gemeistert. Dass ihr Lebenslauf nicht geradlinig verläuft, empfindet sie als Handikap für den beruflichen Neustart.  Über einen Bekannten erfährt sie von Fachkraft im Fokus, „Ich war überrascht, dass es dieses Angebot für Fachkräfte  gibt“. Die Magdeburgerin sucht sich professionelle Unterstützung, um wieder zurück ins Berufsleben zu starten.

„Frau Heimann kam mit dem Anliegen zur mir, sie zu ihrem beruflichen Wiedereinstieg nach einer längeren Erziehungszeit zu beraten. Im Beratungsgespräch wurde hingegen deutlich, dass Frau Heimann sich kaum bewusst war, was sie in den vergangenen Jahren alles geleistet hat, was sie auszeichnet und welche Stärken ihr halfen, die Herausforderungen erfolgreich zu meistern. In der Beratung galt es nun, diese verborgenen Schätze zu heben“, erinnert sich Julia Schuster, Regionalberaterin in Magdeburg. Julia Schuster nimmt sich Zeit, hört zu und liest auch zwischen den Zeilen des Lebenslaufs. Constance Heimann hatte sich vorab schon professionellen Rat einer Unternehmensberatung eingeholt „doch ich wollte noch einen anderen Blick, um meinen bunten Lebenslauf und meine formellen Abschlüsse zu einem Gesamtbild zu formen. Vor allem der Hinweis, dass die Elternzeit mit meinen Kindern ebenso wertvoll für meinen weiteren beruflichen Weg ist, war für mich bereichernd“. Die Regionalberaterin bestärkt Constance Heimann vor allem dabei, ihren Weg zu finden. „Frau Schuster hat durch unser Gespräch “mit einem roten Faden“ geführt. Dabei hat sie mir nicht gesagt, „Machen sie dies“ oder „Gehen sie dort hin“. Sondern sie hat Impulse gesetzt. Nach ihrer Beratung wusste ich, wo meine Reise hingeht“, erinnert sich die geborene Leipzigerin. Sie meldet sich bei der KomBi-Laufbahn-Beratung an und bewirbt sich bei der Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e.V. (AgSA). Hier arbeitet sie nun 30 Stunden die Woche über den Bundesfreiwilligendienst. Constance Heimann fühlt sich angekommen in ihrer Arbeit mit Migrant*innen in einem internationalen Team. Gemeinsam mit ihrem Kollegen ist sie an 5 Tagen in der Woche für Hilfesuchende da. „Mir ist dabei wichtig, dass wir zuhören und uns Zeit für den Einzelnen nehmen“, betont Constance Heimann. Ihre Erfahrung im Ehrenamt und das Wissen aus dieser Zeit sind ihr dabei hilfreich.

Constance Heimann erinnert sich wieder an ihre Stärken. Daran, dass sie es liebt mit verschiedenen Menschen und Kulturen zusammenzuarbeiten oder dass sie als vierfache Mutter organisieren kann und zielstrebig ist. Sie ist sich bewusst,  was sie kann und weiß um ihre Ziele. „Ich habe erkannt, dass alle Abschnitte meines Lebens, so unterschiedlich sie auch sind, sich nun zusammen fügen – wie bei einem Puzzle. Dank der bestärkenden Beratung durch Frau Schuster wurde mir klar, dass ich aus all meinen Erfahrungen Elemente nutzen kann“, schaut Constance Heimann nun positiv in die Zukunft. Die ersten Schritte sind gemacht auf dem Weg zurück ins Berufsleben. Sie sieht ihre Perspektive in der Migrationsberatung, im Speziellen möchte sie Frauen und Kindern, die durch den Familiennachzug nach Deutschland kommen, eine Perspektive aufzeigen.

Am 21. November ist Constance Heimann für ihr Engagement für das „Integrationsbündnis Wolmirstedt e.V“ mit dem Integrationspreis 2017 des Landes Sachsen-Anhalt. ausgezeichnet wurden.