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Integrationspreis 2016: Das sind die Gewinner

Preis würdigt Engagement für Vielfalt und Weltoffenheit in Sachsen-Anhalt

Magdeburg. Zehn Initiativen, Unternehmen und Projekte erhalten einen der Integrationspreise 2016 des Landes Sachsen-Anhalt. Im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung im Gesellschaftshaus Magdeburg mit über 200 Gästen haben Sozialministerin Petra Grimm-Benne, Susi Möbbeck, Staatssekretärin im Ministerium für Arbeit, Soziales und Integration sowie Edwina Koch-Kupfer, Staatssekretärin im Bildungsministerium heute die Preise übergeben. Eine Fachjury hatte die preiswürdigen Projekte aus 61 Bewerbungen ausgewählt.

Ministerin Grimm-Benne: "Die Projekte zeigen: Integration gelingt überall dort, wo sich Menschen auf Augenhöhe begegnen und kennen lernen können. Mit dem Integrationspreis möchten wir stellvertretend jenen Menschen Danke sagen, die sich für Teilhabe und gesellschaftlichen Zusammenhalt engagieren."

Mit dem Integrationspreis werden in drei Kategorien Vereine, Migrantenorganisationen, Einrichtungen, Kommunen und Unternehmen ausgezeichnet, die nachhaltige Projekte im Bereich der Integration umsetzen.

Die Preisträger sind:

Kategorie 1 -"Engagiert für Willkommenskultur"

In der Kategorie "Engagiert für Willkommenskultur" werden Vereine und Initiativen gewürdigt, die sich um Erstinformation, Begleitung und Unterstützung von Flüchtlingen kümmern. In dieser Kategorie wurden drei gleichrangige Preise an Willkommensinitiativen verliehen (je 500 Euro). Preisträger sind das "Interkulturelle Begegnungszentrum Oase", das für Flüchtlinge aus Sangerhausen und Umgebung zu einer guten Adresse für Unterstützung und Begegnung geworden ist, die Initiative "offen.bunt.anders." aus Gräfenhainichen - eine Interessengemeinschaft der Volkssolidarität, die mit vielfältigen Angeboten Willkommenskultur lebt sowie die Initiative "Willkommen in Köthen", die sich mit vielen konkreten Unterstützungs- und Begegnungsangeboten für Vielfalt und Weltoffenheit einsetzt.

 

Kategorie 2: "Zusammenleben von Anfang an - Kitas und Schulen gestalten Vielfalt"

In der Kategorie "Zusammenleben von Anfang an - Kitas und Schulen gestalten Vielfalt" wird das Engagement von Kitas und Schulen gewürdigt, die sich für ein interkulturelles Zusammenleben einsetzen. In dieser Kategorie wurden zwei zweite Preise mit je 500 Euro Preisgeld sowie ein erster Preis mit 1.000 Euro vergeben.

Den ersten Preis erhält die Berufsbildende Schule Aschersleben-Staßfurt "WEMA", an der derzeit 65 Migrantinnen und Migranten aus elf Nationen lernen. Die Lehrerschaft hat sich durch Weiterbildungen, kollegiale Unterrichtsbesuche sowie angepassten Unterrichtskonzepte auf die in kurzer Zeit gestiegenen Zahlen von Schülerinnen und Schülern mit geringen Deutschkenntnissen eingestellt.

Der zweite Preis geht an die "Grundschule Juri Gagarin" in Stendal, die sich vorbildlich für die interkulturelle Begegnung zwischen Schülern und Eltern mit und ohne Migrationshintergrund einsetzt. So steht z.B. ein Elterncafé für Erfahrungsaustausch, Sprachförderung und gemeinsame Freizeitplanung zur Verfügung.

 

Kategorie 3: "Bildung, Ausbildung und Arbeit"

In der Kategorie "Bildung, Ausbildung und Arbeit" wurden Unternehmen und Bildungseinrichtungen für ihr Engagement zur Qualifizierung von Flüchtlingen in Sachsen-Anhalt ausgezeichnet. In dieser Kategorie wurde der 1. Preis (1.000 Euro) an das Autohaus Helbig vergeben, das als erster und bislang einziger handwerklicher Betrieb in der Stadt Staßfurt und Umgebung einem syrischen Geflüchteten eine Ausbildung zum Kraftfahrzeug-Mechatroniker ermöglicht. Dieses Engagement eines kleinen Unternehmens möchte die Jury besonders gewürdigt sehen.

Den zweiten Preis (500 Euro) erhielt Hermes Fulfilment GmbH - Standort Haldensleben in Kooperation mit dem Europäischen Bildungswerk für Beruf und Gesellschaft gGmbH. Nach erfolgreichem Durchlaufen der Vorbereitungszeit konnten neun Praktikanten aus der Gemeinschaftsunterkunft Haldensleben einen befristeten Arbeitsvertrag erhalten. Dank der Kooperationspartner und engagierter Mitarbeiter wurde die berufliche wie sprachliche Integration zu einem Erfolg. So wurde ein Patenschaftsmodell eingeführt. 2017 sollen 75 Geflüchtete qualifiziert werden.

 

Sonderpreis Sport:

Petra Grimm-Benne: „Die Integration in eine Mannschaft erzeugt ein Gefühl der Zugehörigkeit. Sport ist der Wegbereiter für ein Miteinander im Alltag.“ Mit einem Preisgeld von 500 Euro wird die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft Leuna-Merseburg geehrt, die mit Unterstützung eines arabischsprechenden Schwimmlehrers Schwimmkurse für Flüchtlingskinder und junge geflüchtete Erwachsene anbietet. Die DLRG hat damit unmittelbar auf Ertrinkungsfälle von Geflüchteten, die nicht schwimmen konnten, reagiert.

 

Sonderpreis politische Partizipation:

Ein weiterer Sonderpreis (500 Euro) geht an das Landesnetzwerk der Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt (LAMSA). LAMSA arbeitet seit 2008 als Dachverband der Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalts ein zentraler Ansprechpartner in der Integrationsarbeit. Im Vorfeld der diesjährigen Landtagswahl organisierte LAMSA  landesweit mit großer ehrenamtlicher Unterstützung eine Probewahl für Menschen ohne deutsche Staatsbürgerschaft. Analog zur Juniorwahl setzte die Probewahl ein wichtiges Zeichen für Teilhabe und demokratische Mitbestimmung.

 

Würdigung von individuellem Engagement:

Die Jury hat sich außerdem dafür entscheiden, in diesem Jahr angesichts der großen ehrenamtlichen Hilfsbereitschaft für Flüchtlinge 18 Ehrenamtliche für ihren individuellen Einsatz stellvertretend für die vielen Engagierten im Land besonders zu würdigen:

Jochen Heyroth (Halle), Fatima Qoreishi (Hansestadt Osterburg), Katrin Salomon (Bitterfeld), Walter Wiedenmann (Sandersdorf), Peter Junge (Bitterfeld), Doreen Lehnertz (Sangerhausen), Kati Schlennstedt (Sangerhausen), Mareile von Brackel (Hohe Börde OT Brumby), Klaus Fahlbusch (Burg), Nicola Weinrich (Colbitz), Ajmal Sahak (Kalbe/Milde), Rita Demmel (Magdeburg), Mohamad Alchikh Omar (Aschersleben), Fadi Aljasser (Oschersleben), Noël Kaboré (Halle), Gudrun und Günter Urban (Helbra), Werner Knopf (Wernigerode) und Karl-Heinz Klix (Staßfurt).