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Von einer jungen Chinesin, deren Herz für Deutschland schlägt

Durch den Besuch der Firmenkontaktmesse der Hochschule Magdeburg-Stendal den Jobeinstieg geschafft.

Von der Hochschule ins Arbeitsleben - Yuhan Xie (rechts) hat den Wechsel dank der Firmenkontaktmesse geschafft (Foto: ©Bastian Ehl)

Manchmal werden Kindheitsträume wahr. Die einen Kinder träumen davon eine Prinzessin zu werden, die anderen mit dem Raumschiff auf dem Mond zu landen.

Yuhan Xie hat als Kind den großen Traum, aus dem fernen China einmal nach Deutschland zu gehen. „Ich besaß ein Kinderbuch über Deutschland, über die Kultur, das Land. Das hat mir so gut gefallen, dass ich oft darin geblättert habe.“, erzählt die junge Frau. Diesen Traum hat sie nie aufgegeben.

Nach dem Abitur ist Yuhan Xie klar, sie möchte unbedingt ins Ausland gehen. Im Gespräch mit ihrem Vater fällt ihr da wieder ihr Kindheitstraum ein. „Wenn du richtig etwas lernen möchtest, gehst du nach Deutschland“, berät sie ihr Vater. Die Wahl ist getroffen. 2008 geht die damals 19-jährige Yuhan Xie nach Deutschland, um an der Hochschule Magdeburg-Stendal zu studieren. 

Schnell fühlt sie sich heimisch und wohl. Sie identifiziert sich mit den Menschen hier in Magdeburg und der deutschen Lebensart: „Ich bin eine Person, bei der alles perfekt sein muss. Daher mag ich die deutsche Genauigkeit. In China arbeitet man gern auch mal nach dem Motto, „Das wird schon passen“. Das ist überhaupt nicht meine Arbeitsweise. Ich habe deshalb das Gefühl, dass ich in diesem Punkt viel eher ‚deutsch‘ bin“. Das nützt Frau Xie auch bei ihrem Studium, denn zu ihren Studieninhalten gehören u.a. Mathematik, Technische Mechanik oder Hydrochemie. Nach dem Bachelor folgt der Master, den sie 2016 erwirbt. Da es trotz Fachkräftemangel gut ausgebildeten Studierenden manchmal schwer fällt nach dem Studium den Weg ins Arbeitsleben zu finden, besucht Yuhan Xie seit ihrem ersten Semester jedes Jahr die Firmenkontaktmesse der Hochschule Magdeburg-Stendal, um Kontakte für die Zeit nach dem Studium zu knüpfen. „Firmenkontaktmessen sind essentiell und wichtig für Hochschulen und Wirtschaft. Hier entstehen direkte Verbindungen von der Lehre in die Praxis. Aus diesem Grund ist die Landesinitiative Fachkraft im Fokus neben vielen weiteren Unternehmen und Institutionen ein wichtiger Messepartner. Die Landesinitiative verfügt nicht nur über Kontakte zu regionalen Unternehmen, sondern kann die Studierenden bei ihrem Start ins Berufsleben unterstützen“, so Prof. Dr. Anne Lequy, Rektorin der Hochschule Magdeburg-Stendal. Auch dieses Jahr nutzt Yuhan Xie diese Chance und trifft dabei auf unsere Regionalberaterin Henriette Freikamp.

„Frau Xie kam zielgerichtet auf uns zu, hatte einen Lebenslauf dabei und suchte Unterstützung bei der regionalen Jobsuche“, erinnert sich Henriette Freikamp an ihr erstes Aufeinandertreffen. Schon ein paar Tage später setzen sich die beiden zusammen, um die Bewerbungsunterlagen zu bearbeiten, Strategien für Vorstellungsgespräche zu entwickeln und Stellen in der Region Magdeburg zu recherchieren. „Fachkraft im Fokus war für mich genau der richtige Ansprechpartner. Ich möchte in Magdeburg bleiben, weil ich hier gern lebe und weil hier auch die Familie meines Ehemannes wohnt. Da meine Familie weit weg ist, möchte ich wenigstens einen Teil der Familie um mich haben“, nennt Yuhan Xie den Grund, warum sie die Unterstützung von Fachkraft im Fokus gewählt hat. Wenige Tage nach dem Termin mit unserer Regionalberaterin ist Yuhan Xie zu einem Vorstellungsgespräch beim Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft eingeladen. Sie überzeugt direkt und erhält am nächsten Tag die Zusage.

Am 15. August startet sie voller Neugier und Vorfreude ihren Job als Projektingenieurin in Magdeburg. Für Yuhan Xie passt nun alles – so wie es sein muss als Chinesin mit einer Vorliebe für die deutsche Lebensart. „Wir freuen uns für Frau Xie, dass sie ihren Kindheitstraum mit unserer Unterstützung verwirklicht hat. Damit zeigt sich, dass es für uns wichtig ist, auf den Firmenkontaktmessen der Hochschulen vertreten zu sein. Hier können wir aktiv gegen den Fachkräftemangel in Sachsen-Anhalt arbeiten und junge Fachkräfte, die in Sachsen-Anhalt ihre Ausbildung absolviert haben, unterstützen, um somit das Land Sachsen-Anhalt zu stärken“, zieht Henriette Freikamp ein positives Fazit.