Ressource Mitarbeiter*in – Nachhaltiger Umgang unterstützt Geschäftserfolg

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Ressource Mitarbeiter*in – Nachhaltiger Umgang unterstützt Geschäftserfolg

Beschäftigungscheckup und Fachkraft im Fokus tragen zum Erfolg der Saalemühle bei

Vielleicht haben Sie sie auf der Autobahn oder beim Ausladen beim Bäcker Ihres Vertrauens schon einmal gesehen – die großen LKWs mit den gelb-orange-farbenen Ähren, die aus Sachsen-Anhalt das Mehl für köstliche Backwaren in ganz Deutschland liefern. Sie gehören zur Saalemühle Alsleben GmbH. Das inhabergeführte Unternehmen verarbeitet am Standort Alsleben seit 1992 verschiedene Getreidesorten. Heute sind ca. 130 Mitarbeiter*innen damit beschäftigt, ca. 1.300 Tonnen Weizen, Durum und Dinkel pro Tag zu verarbeiten. Produziert werden mehr als 100 verschiedene Mehle – nach individuellen Kundenanforderungen. Permanent wird am Standort investiert, aktuell in die eigene Silo/Tankwagen-Waschanlage, ein neues Mehlsilo sowie zwei weitere Getreideannahmen. Investitionen bringen natürlich einen erhöhten Personalbedarf mit sich – ob neue oder bestehende Mitarbeiter*innen, gut qualifiziert und fit für den Arbeitsplatz sollen sie sein.

„Das Unternehmen ist in den letzten Jahren stark gewachsen, auch zukünftig werden wir investieren. Das fordert der Personalarbeit einige Anstrengungen ab – gerade in Zeiten des spürbaren Fachkräftemangels“, so Angelika Studte, eine der vier Prokurist*innen der Saalemühle. „Daher wollen wir unseren Personalbestand pflegen und für die weiteren Arbeitsjahre nicht nur fit und gesund, sondern auch wettbewerbsfähig halten“, so Studte weiter. Das Angebot der Landesinitiative Fachkraft im Fokus mit dem besonderen Arbeitspaket Beschäftigungscheckup im Salzlandkreis konnte Frau Studte bei der Entwicklung eines gesunden und qualifizierten Arbeitsumfeldes unterstützen. Brigitte Krappe und Karolin Tebarts, die im Beschäftigungscheckup Salzlandkreis Unternehmen zum Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit beraten, begleiteten das Unternehmen mehrere Monate und setzen gemeinsam mit der Saalemühle verschiedene Maßnahmen um.

Um einen fundierten Überblick über die personelle Struktur der Saalemühle Alsleben GmbH zu erhalten, erstellten die Regionalberater*innen eine Altersstrukturanalyse und werteten diese gemeinsam mit dem Unternehmen aus. Erkannte Stärken wurden hervorgehoben, an aufgedeckten Schwachstellen wurde intensiv gearbeitet. Die Altersstrukturanalyse zeigte Abteilungen auf, die von einer Überalterung der Belegschaft betroffen und gesundheitlichen Gefährdungen ausgesetzt sind. Abteilungen mit Überalterung der Belegschaften bergen oftmals ein hohes Risiko für das Unternehmen: enormes Fachwissen, was über Jahre gewachsen ist, droht verloren zu gehen. Und manchmal auch außerplanmäßig schnell, im Fall einer Krankheit. Auch bei diesem Risiko leistete der Beschäftigungscheckup einen Beitrag, welcher das mittelständische Unternehmen weiter bringt: Das Team wurde um eine neue Mitarbeiter*in erweitert, so konnte der drohende Wissensverlust abgewendet werden. Die Neubesetzung der Stelle fand intern statt, alle Mitarbeiter*innen wurden umfassend über den Veränderungsprozess informiert. Der bereits vorhandene Weiterbildungsplan wurde aktualisiert. Eine gute Voraussetzung für die Regionalberater*innen, denn so konnten sie zu einer finanziellen Förderung für betriebliche Weiterbildungen durch die Weiterbildungsrichtlinie Sachsen-Anhalt WEITERBILDUNG BETRIEB beraten und die Antragstellung begleiten.

Bei der Saalemühle sind die LKW-Fahrer*innen die größte Gruppe der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Sie sind gesundheitlichen Höchstbelastungen ausgesetzt, die sich in Termindruck, unregelmäßigen Dienstzeiten und einem Höchstmaß an Aufmerksamkeit zeigen. Die sitzende Tätigkeit im Nahverkehr hält kaum Bewegungsausgleich parat – es sei denn, man bemüht sich selbst aktiv darum. Regionalberaterin Brigitte Krappe erklärt: „Um den LKW-Fahrern und Fahrerinnen verschiedene  Ausgleichsmöglichkeiten zu ihrer sitzende Tätigkeit zu zeigen, veranstalteten wir gemeinsam mit der BARMER GEK Gesundheitstage. Dabei ging es um ganz praktische Lockerungs- und Entspannungsübungen während Pausenzeiten, oder gar nicht enden wollenden Staus, um einen kleinen Ausgleich zu gewährleisten.“ Prokuristin Angelika Studte ist überzeugt, „dass diese kleinen Übungen unter fachkundiger Anleitung einen Mehrwert darstellen und zur Gesunderhaltung beitragen können. Unsere Fahrer*innen müssen mental und körperlich fit sein. Selbst wenn nur einige Fahrer*innen die erlernten Übungen während ihrer täglichen Arbeit umsetzen, so ist ein Erfolg zu verzeichnen.“

In dem getreideverarbeitenden Unternehmen kümmert man sich nicht nur um die Weiterqualifizierung und Gesunderhaltung der Mitarbeiter*innen. Es ist auch offen für die neu angekommenen Menschen in unserer Gesellschaft. Dimirijs Filimonovs, einer der Willkommensbegleiter*innen der Landesinitiative Fachkraft im Fokus berät das Unternehmen aktuell zu Praktikums- und Ausbildungsmöglichkeiten für Geflüchtete. „Wir haben auf unserem Firmengelände Unterkünfte für Flüchtlinge bereit gestellt und wollten wissen, welche Möglichkeiten es gibt, diese bei uns in eine Ausbildung zu bringen oder ein Praktikum absolvieren zu lassen“, erklärt Angelika Studte. Auch auf der Suche nach ausgebildeten Fachkräften hat man sich an die Landesinitiative gewandt. „Es ist schön zu sehen, dass die Saalemühle offen für die Einstellung von Geflüchteten ist“, so Filimonovs. So konnte er dem Unternehmen einen Maschinenbauingenieur vorstellen.

Die Zusammenarbeit zwischen der Landesinitiative Fachkraft im Fokus und dem Alslebener Unternehmen zeigt, dass eine gute Beratung und eine fundierte Analyse der Ist-Situation in der Personalarbeit anwendbare Maßnahmen und gute Ergebnisse hervor bringen. „Wir arbeiten an der Schaffung eines gesunden Arbeitsumfeldes. Jede/r Mitarbeiter*in soll die Chance haben, bis zum Renteneintritt beschäftigungsfähig zu sein. Eine Aufgabe, die jedoch nicht allein sondern nur mit den Mitarbeiter*innen zu bewerkstelligen ist. Umso mehr haben wir uns über die kostenfreie und gute Beratung von Frau Krappe, Frau Tebarts und Herrn Filimonovs gefreut“, so Angelika Studte.